Hoimar von Ditfurth - Die Webseite

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Hoimar von Ditfurth hat sein ganzes wissenschaftliches Leben lang versucht, für sich selbst das Geheimnis unserer Existenz, unsere Stellung im Ganzen der Natur, das Selbstverständnis des Menschen zu begreifen, und er hat sein zweites Leben damit verbracht, für andere begreifbar zu machen, wo Antworten zu erwarten sind.

[E. P. Fischer im Vorwort zum Buch Das Erbe des Neandertalers]

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Die folgenden biographischen Details stammen großenteils aus Hoimar von Ditfurths Buch Innenansichten eines Artgenossen und dem Buch Das Gespräch, das Dieter Zilligen mit ihm führte. Einige Einzelheiten wurden aus anderen Quellen zusammengestellt.

Zusätzlich finden Sie in dieser Rubrik einige Original-Dokumente Dokumente sowie Hoimar von Ditfurths Antworten auf den FAZ-Fragebogen FAZ-Fragebogen und seinen Nachruf SPIEGEL-Nachruf im SPIEGEL.

 

Familie

Hoimar Gerhard Friedrich Ernst von Ditfurth wurde am 15. Oktober 1921 in Berlin (Charlottenburg) geboren. Er entstammte der Familie des nationalistisch-konservativen preußischen Rittmeisters und späteren Altphilologen Hans-Otto von Ditfurth.

Bis zu seiner Einschulung in Potsdam lebte Hoimar von Ditfurth in Berlin und Lensahn (in der "Holsteinischen Schweiz").

1949 heiratete er Heilwig von Raven.

Der Ehe entstammen vier Kinder: Jutta (*1951), Wolf-Christian (*1953), Donata-Friederike (*1956) und York-Alexander (*1957).

Familie von Ditfurth

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Familie von Ditfurth (v.l.n.r):
Sohn Christian, Tochter Jutta,
Heilwig von Ditfurth,
Hoimar von Ditfurth,
Sohn York, Tochter Donata.

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03/2006

Hoimar von Ditfurth starb am 1. November 1989 in Freiburg/Breisgau an einem Thymom (Krebs der Thymusdrüse) und fand in Staufen seine letzte Ruhestätte.

 

Ausbildung

1939 machte Hoimar von Ditfurth sein Abitur am altsprachlichen Viktoria-Gymnasium in Potsdam (das heutige Helmholtz-Gymnasium). Danach studierte er Medizin, Psychologie und Philosophie an den Universitäten Berlin und Hamburg, wo er im Juli 1946 zum Dr. med. promovierte. Der Titel seiner Doktorarbeit: "Das Krankheitsbild des Retothelsarkoms, dargestellt an Hand eines Falles unter besonderer Berücksichtigung der klinischen Symptomatologie".

 

Beruf

Von 1948 bis 1960 war Hoimar von Ditfurth an der Würzburger Universitätsklinik tätig (zuletzt als Oberarzt). 1959 habilitierte er sich an der dortigen Universität und wurde Privatdozent für Psychiatrie und Neurologie. Am 17. Februar 1967 wurde er an der Universität Würzburg und am 11. Juli 1968 an der Universität Heidelberg zum außerordentlicher Professor der Medizinischen Fakultät ernannt.

1960 wechselte er für einige Zeit in die Industrie, zum Pharmakonzern C. F. Boehringer in Mannheim (heute Roche Diagnostics GmbH), und war dort als Leiter des "Psycholabors" für die interne Entwicklung und anschließende klinische Erprobung von Psychopharmaka verantwortlich (siehe dazu den Bildband Boehringer Mannheim). Während dieser Zeit war er auch redaktioneller Leiter und Herausgeber der von Boehringer veröffentlichten Periodika n+m (Naturwissenschaft und Medizin) und Mannheimer Forum.

1969 lehnte er nach seinem Probejahr eine Geschäftsführerposition bei Boehringer ab ("...um nicht mein geistiges Eigenleben opfern zu müssen..."). Er wurde Dozent, freier Publizist und im Laufe der nächsten Jahre einer der profiliertesten Wissenschaftsjournalisten Deutschlands.

 

Publizistische Tätigkeit

Hoimar von Ditfurth wurde durch zahlreiche Zeitungsartikel, Rundfunkvorträge (zwischen 1963 und 1983 vorwiegend beim WDR, aber auch beim SFB und beim Saarländischen Rundfunk) sowie durch Fernsehsendungen über die unterschiedlichsten naturwissenschaftlichen Themen bekannt. Er schrieb für Die Zeit, den SPIEGEL, das GEO-Magazin und andere.

Anmerkung [hb]Viele dieser Beiträge sind im Buch Unbegreifliche Realität sowie posthum in seinen drei Nachlaßbüchern Das Erbe des Neandertalers, Die Sterne leuchten, auch wenn wir sie nicht sehen und Die Wirklichkeit des Homo sapiens veröffentlicht worden.

1970 erschien sein erstes Buch, Kinder des Weltalls, das ihn rasch als populärwissenschaftlichen Autor bekannt machte. Dieses und seine darauffolgenden Bücher erreichten in Deutschland Bestsellerauflagen - alleine die dtv Taschenbücher wurden rund 1 Millionen mal verkauft! - und viele wurden in andere Sprachen übersetzt, zum Beispiel Children of the Universe (= Kinder des Weltalls) und The Origins of Life: Evolution as Creation (= Wir sind nicht nur von dieser Welt).

Er war außerdem Herausgeber und Mitarbeiter diverser wissenschaftlicher Zeitschriften, Publikationen und Sammelbände, zu denen namhafte deutsche und internationale Naturwissenschaftler Beiträge lieferten, beispielsweise das Mannheimer Forum.

1971 konzipierte Hoimar von Ditfurth die populärwissenschaftliche ZDF-Sendereihe Querschnitte, in welcher er es hervorragend verstand, komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich darzustellen und durch Modelle oder eindrucksvolle Experimente zu veranschaulichen. Damit gelang es ihm, bei vielen Menschen Interesse an der Naturwissenschaft zu wecken. Bis 1983 moderierte er diese Sendereihe zusammen mit Volker Arzt.

Dabei war es immer eines seiner Anliegen, den Naturwissenschaften den ihnen gebührenden Platz neben den seiner Meinung nach in unserem Kulturkreis überbewerteten Geisteswissenschaften zu verschaffen.

Sein mutiges, aber wissenschaftlich stets wohl begründetes Überschreiten interdisziplinärer Grenzen zwischen Natur- und Geisteswissenschaften - hier besonders Theologie und Philosophie (siehe z. B.: Wir sind nicht nur von dieser Welt, diverse Beiträge in Unbegreifliche Realität und in seinen drei Nachlaßbüchern) - haben ihm aus beiden Lagern viel Lob, aber auch Kritik eingebracht.

Hoimar von Ditfurth war ein überzeugter und eloquenter Kämpfer gegen Aberglaube und jegliche Art obskurer Grenz- und Pseudowissenschaften. Trotzdem haben etliche seiner Überlegungen sehr zu seinem Leidwesen dazu geführt, daß viele Anhänger eben dieser "Wissenschaften" viele seiner Gedanken für sich vereinnahmt und ihn sogar als "Kronzeugen" benannt haben.

Anmerkung [hb]Dabei stützen sie sich in aller Regel auf Zitate und Abschnitte aus seinen Büchern, die aus dem Zusammenhang gerissen oder unvollständig zitiert sind. Dazu gibt es gerade im Internet eine Fülle von Beispielen.

Ein wesentlicher Teil seines Lebenswerkes war das Eintreten gegen eine rein kreationistische Weltsicht und gegen Anthropozentrismus.

 

Umweltpolitisches Engagement

Ab dem Ende der 70er Jahre wandte sich Hoimar von Ditfurth mehr und mehr umweltpolitischen Themen zu. Er wurde zu einem vehementen Kritiker westlicher Fortschrittsgläubigkeit, wobei er die Ansicht vertrat, daß die Menschheit sich durch Umweltzerstörung, Überbevölkerung und Aufrüstung selbst vernichten werde (siehe: So laßt uns denn ein Apfelbäumchen pflanzen). Trotzdem mündeten seine Prognosen niemals in Fatalismus, sondern waren von Hoffnung, großem Engagement und wahrem Humanismus getragen.

Hoimar von Ditfurth war überzeugter Pazifist (siehe sein 1983 geschriebenes Essay Pazifismus - unsere einzige Chance im Buch Unbegreifliche Realität).

In den 80er Jahren unterstützte er die Grünen im Kommunal- und Bundeswahlkampf, wobei er sich jedoch immer eine kritische Distanz zu allzu ideologieträchtigen Positionen und politischem Aktionismus bewahrte.

Anmerkung [hb]Seine Tochter Jutta Ditfurth hat am 18. Januar 1980 in Karlsruhe die Bundespartei DIE GRÜNEN mitgegründet.

 

Auszeichnungen und Preise

Hoimar von Ditfurth war Mitglied des deutschen PEN-Zentrums LINK: www.pen-deutschland.de und Träger zahlreicher in- und ausländischer Auszeichnungen, u. a.:

Jahr

Preis / Link*

1968

Goldene Kamera LINK: www.goldenekamera.de/05_chronik_03_detail.php?jahr=1967&zeit=1970
der Zeitschrift Hörzu für die Produktion Experiment mit dem Leben - Griff nach dem Gehirn (WDR, 1967)

1968

Adolf-Grimme-Preis LINK: www.grimme-institut.de
Die Jury der Fachpresse hat eine ehrende Anerkennung ausgesprochen an Professor Dr. Hoimar von Ditfurth (Regie) für seine Sendung Experiment mit dem Leben - Griff nach dem Gehirn (WDR, 1967)

1972

Bambi LINK: www.bambi.de
der Zeitschrift Bild + Funk

1973

Bölsche-Medaille LINK: www.boelsche.com/wilhelm.htm
der Kosmos-Gesellschaft

1974

Goldener Bildschirm (kein Link)
der Zeitschrift TV Hören & Sehen

1974

Sonderpreis LINK: www.stifterverband.de
des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft, verliehen vom Adolf-Grimme-Institut LINK: www.grimme-institut.de für seine Sendung Künstliche Erinnerungen - Neue Entdeckungen der Hirnforschung (ZDF, 1973)

1975

Prix Futura LINK: db.ard.de/abc/CONTENT.ergebnis?p_id=733&p_typ=eg
der Union der Europäischen Rundfunkorganisationen

1976

Sonderpreis LINK: www.stifterverband.de
des Stifterverbandes für die deutsche Wissenschaft

1980

Kalinga-Preis LINK: www.unesco.org/science/ips/science_prizes/kalinga_winners.htm
der UNESCO

* Die Links zu den einzelnen Preisen verweisen auf Webseiten mit allgemeinen Informationen. Sie sind nicht speziell auf Hoimar von Ditfurth bezogen.

 

Der FAZ-Fragebogen

Fast jeder kennt den berühmten Fragebogen aus dem Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Zeitung LINK: www.faz.net (FAZ), in dem bekannte Persönlichkeiten nach ihren Vorlieben und Abneigungen gefragt werden. Am 21. August 1981 hat auch Hoimar von Ditfurth diesen Fragebogen ausgefüllt. Seine Antworten finden Sie hier FAZ Fragebogen

 

Der SPIEGEL-Nachruf

Im SPIEGEL LINK: www.spiegel.de, für den Hoimar von Ditfurth im Laufe der Jahre etliche Artikel geschrieben hat (z. B. anläßlich der geplanten Volkszählung 1987: Warum ich nicht gezählt zu werden wünsche oder 1984: Die mörderische Konsequenz des Mitleids u.v.a.) erschien in der Ausgabe Nr. 45 vom 6. November 1989 sein Nachruf. Den vollständigen Text finden Sie hier FAZ Fragebogen

 

Weitere biographische und persönliche Informationen

Zum Leben Hoimar von Ditfurths empfehle ich Ihnen, seine Bücher Innenansichten eines Artgenossen Detailinformationen und Das Gespräch Detailinformationen zu lesen. Fotografien und weitere Details aus seinen einzelnen Lebensabschnitten finden Sie in der Rubrik Bildergalerie Bildergalerie

Viele interessante biographische Einzelheiten finden Sie auch in den folgenden beiden Büchern:

Jutta Ditfurth - Durch unsichtbare Mauern

Jutta Ditfurth:
Durch unsichtbare Mauern - Wie wird so eine links?
© 2002 Kiepenheuer & Witsch, Köln, ISBN: 3-462-03083-3, 285 Seiten
Dieses Buch können Sie direkt bestellen (19,90)
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Eine Kurzrezension dieses Buches finden Sie hier Buchtipps


Helga Märthesheimer: Die Frau an seiner Seite

Helga Märthesheimer (Hrsg.):
Die Frau an seiner Seite - Gespräche mit Frauen berühmter Männer
© 1988 Lübbe Verlag, Bergisch-Gladbach, ISBN: 3-404-60195-5, 204 Seiten
(nur noch antiquarisch erhältlich)
In diesem Buch ist ein Gespräch von Carola Benninghoven mit Heilwig von Ditfurth enthalten (S. 31 - 55).
 

Detailinformationen

Dokumente
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SPIEGEL-Nachruf

 

Nomen est omen

Der Name Ditfurth setzt sich aus dit = Sumpf, Morast und furt = Übergang zusammen.

Hoimar kommt aus dem Althochdeutschen und bedeutet etwa hochberühmt (hoh, haoh = hoch und mari = berühmt)

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DATEI-LINK: hvd_jahrestafel.pdfDateigröße 9 KB,
1 Druckseite

Die Informationen habe ich selber zusammengestellt und Sie dürfen sie gerne bei Angabe der Quelle zu nicht-kommerziellen Zwecken verwenden (z. B. auf Ihrer eigenen Webseite).

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